Ankunft in Bruchtal

So waren Soana und ihre Gefährtin Seremir schon seit drei Tagen unterwegs und langsam aber sicher machte sich diese Reise bemerkbar. Soana war müde, erschöpft und die Lust am Reisen war ihr fast vergangen. Dabei hatten sie vielleicht erst einmal das erste Viertel der Reise abgeschlossen. Den Schlimmsten und somit Schwersten Teil hatten sie noch vor sich. Die junge Frau tätschelte den Hals ihrer Stute und zu ihrer Überraschung, schienen sie ihrem Ziel ziemlich nahe zu sein.
"Sieh mal, Seremir. Wir scheinen angekommen zu sein!"

Seremir hatte die Reise extra aufgenommen und Saruman insgeheim bericht zu erstatten. Was Soana noch immer nicht zu wissen schien, war die Tatsache, dass Seremir auf der Seite der Bösen steht. Auch wenn sie die Freundschaft sehr schätzt. Auch sie ritt auf einem Pferd und wurde von ihrem treuen Hund Horun begleitet. Dann sah sie in die Richtung, in welcher sie das Ziel vermutete. " Ja es scheint wirklich so. Endlich haben wir es geschafft. Zumindest bis nach Bruchtal zu kommen!" Ihr hatte die Reise nicht sonderlich viel ausgemacht.

Soana war aufgeregt, schon lange war sie nicht mehr in Bruchtal gewesen. Das letzte Mal, als sie noch sehr klein war, damals mit ihrem Vater, welcher gut mit Elrond von Bruchtal befreundet war. Den Gedanken an ihre Familie verdrängte sie gekonnt und konzentrierte sich auf die vor ihnen liegende Reise. Nach wenigen Minuten waren sie angekommen und wurden bereits von der Tochter Elronds, Arwen in Empfang genommen.

" Bruchtal hat sich kein Stück verändert. Vielleicht ist es aber auch noch viel schöner geworden. Keine Ahnung ehrlich gesagt!" gab Seremir dann kund und sattelte ab. Bruchtal war schön und doch bald unter der Kontrolle von Sauron und Saruman. Es würde nicht mehr lange dauern. dann trat auch noch Arwen auf die Beiden zu. " Seid gegrüßt Lady Arwen!" begrüßte Seremir sie freundlich.

"Na ja, da hast du Recht! Aber warum sollte es sich auch verändern? Es ist noch immer so unglaublich schön!"
Soana gab ihre Stute an einen der Elben, welcher ihr anbot, sich um sie zu kümmern und somit trat auch sie auf Arwen zu, verneigte sich vor der Elbin und sah sie ehrfürchtig an.
"Seit gegrüßt, Arwen. Es ist uns eine Ehre, dass wir hier sein dürfen!"

" Ich weiß nicht! Vieles verändert sich im Laufe der Zeit. Du, Ich, die Könige. Einfach alles um uns herum. Deshalb bin ich umso erstaunter, dass hier noch alles beim alten ist, aber sag wie geht es Eomer?" erkundigte sich Seremir und wartete darauf, dass Arwen verschwand. Seremir mochte sie überhaupt nicht. Warum wusste sie selber nicht so wirklich.

Soana nickte nur bei Seremirs Worten und konzentrierte sich auf Arwen, welche den Beiden noch ein paar Informationen über ihre Unterkunft, den Ringrat und die anschließende Reise auf den Weg gab. Danach sah Soana Seremir an und war überrascht, warum sie sich nach Eomers Befinden erkundigte, sagte aber nichts dazu.
"Ihm geht es gut."

" Dass ist gut. Und deinem Onkel?" Seremir hoffte dass es allen gut ging und niemand verstorben ist. So etwas nahm einen mit und dass wusste sie nur zu gut. " Nun denn Arwen. Würdet ihr uns nun allein lassen, damit wir unser Gemach aufsuchen können?" Schon lief sie vorneweg.

Nach einer langen Reise, die mehr als drei Tage andauerte, war Mahtan endlich in Bruchtal angekommen. Er hatte eine Einladung von Elrond von Bruchtal persönlich bekommen, es ging um eine geheime Versammlung. Warum aber ausgerechnet er? Dies konnte er sich noch immer nicht erklären. Jedoch war er stolz und dankbar, dass er die Möglichkeit dazu hatte, das schöne Reich der Elben endlich in Realität zu sehen. Noch immer wusste er nicht, worum es sich bei dieser Versammlung handelte, wusste er noch immer nicht. Jedoch sollte er es noch herausfinden.

Maeglin war schon seit gestern Abend hier. Er wurde ebenfalls hier her beordert und folgte dem Gerücht, dass der eine Ring gefunden wurden sei. Worauf er sich freute waren die anderen, welche an dem Ringrat teilnehmen würden. Vielleicht kannte er ja sogar jemanden.

"Meinem Onkel geht es auch gut...", meinte Soana und folgte Seremir, nicht ohne Arwen vorher noch kurz auf Wiedersehen zu sagen.
Als sie auf ihrem Gemach angekommen waren, staunte Soana nicht schlecht, es war wunderschön eingerichtet und war wirklich typisch elbisch. Hier könnte sie sich wirklich wohl fühlen.
"Weißt du, wann der Ringrat beginnt?"

Seremir sah sich um. Nicht so schön wie Gondor, aber welcher Ort ist schon schöner als dieser? " Dass ist auch gut. Morgen. In der Früh glaube ich, so sicher bin ich mir aber nicht. Am besten fragen wir heute Elrond. Immerhin findet in ein paar stunden das Abendmahl statt!" Zudem waren sie ja auch eingeladen.

Elrond begrüßte Mahtan und führte ihn gleich zu seinem Gemach, welches er sich mit einem ihm unbekannten, jedoch sympatisch wirkenden Mann teilte. Er hatte sich kein Einzelgmeach erhofft und war auch recht zufrieden, endlich einmal wieder eine Unterkunft zu haben. Abends fand ein Abendmahl statt, welches ihn aufgrund der vielen verschiedenen Wesen etwas Unbehagen bereitete, doch hoffte er, dass er ein paar neue Freunde kennenlernen würde.

Maeglin machte sich ein paar Stunden später für das Abendmahl fertig. Natürlich würde er als Vertretung Gondors dort aufschlagen und er hatte sich sagen lassen, dass Soana von Rohan und Seremir von Dol Amroth auch dort waren. Er kannte Beiden. War auch schwer es nicht zu können.

Soana flechtete sich ihr Haar zu einem eleganten Zopf und zog sich ein ebenso elegantes, jedoch kein zu aufreizendes, rotes Abendkleid an. Sonst würde sie sich nicht allzu wohl fühlen zwischen all den Männern, immerhin hatte sie erst nach der Einladung erfahren, dass Seremir und Soana die einzigen Frauen sein würden. Geduldig wartete sie auf Seremir und langsam aber sicher konnte sie ihre Nervosität nicht mehr bändigen.

Seremir warf sich ein Kleid über und musterte sich dann im Spiegel. Dass war nicht sie. Überhaupt nicht und langsam hatte sie die Befürchtung jemand zu sein, der sie nicht war. Kurze Zeit später trat sie zu ihrer besten Freundin Soana. " Ich wäre soweit und du?"

Ungeduldig wartete Mahtan darauf, dass das Mahl endlich losging. Er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen, einfach, weil er es nicht mochte, unter so vielen, ihm unbekannten Menschen zu verweilen. Immer wieder sah er sich um, ob er vielleicht nicht doch ein bekanntes Gesicht sah, doch war ihm dies verwehrt. Vor allem ist ihm aufgefallen, dass bis jetzt nur Männern anwesend waren. Dies kam ihm schon seltsam vor.

Maeglin sah sich ebenfalls um und seufzte. Hier waren ja nur Männer. Also stimmten die Gerüchte nicht, dass Seremir von Dol Amroth und Soana von Rohan beim Ringrat dabei sein sollen? Irgendwie kränkte ihn dass mehr als er zugeben wollte.

Soana nickte und bestätigte somit Seremirs Frage, in dem sie zur Tür ging und schon einmal vortrat.
"Kommst du? Wir sind bestimmt schon zu spät!"
Wenn Soana etwas hasste, dann war es zu spät kommen.

Seremir nickte und gemeinsam verließen sie ihr Gemach. Es dauerte nur ein paar Minuten und schon waren sie draußen und sahen einige Männer die auf Stühlen saßen. Seremir musterte sie. " Schau mal!" sagte sie zu Soana und wies auf Maeglin. Immerhin kannte sie diesen. Er diente schließlich ihrem Vater und Gondor. Dass war ja ein Zufall.

Mahtan war etwas in Gedanken versunken, als er sah, wie zwei Frauen den Saal betraten. Also waren nicht nur Männer anwesend. Irgendwie kamen sie ihm bekannt vor und er würde lügen, wenn er sagen würde, dass er sie nicht hinreisend finden würde. Mahtan merkte, dass nicht nur er die beiden Damen anstarrte, alle sahen sie mehr oder weniger beigeistert an. Irgendwie gefiel Mahtan dies nicht.

Maeglin saß ein paar Plätze weiter weg und sah dann zu den Mädchen. Also waren sie doch da. Er war irgendwie froh über den glücklichen Zustand und lächelte zu ihnen. Ob sie ihn sahen, wusste er nicht. " Lady Soana.Lady Seremir schön sie hier anzutreffen!" sagte er dann als sie ihn Hörweite waren.

Irgendwie war es Soana peinlich, so von den Männern angestarrt zu werden, nur weil sie die einzigen Frauen waren. Jedoch versuchte sie sich auf die vor ihnen liegende Besprechung zu konzentrieren und setzte sich unauffällig auf den ihr zugewiesenen Stuhl. Dann sah sie einen bekannten Mann, welcher sie auch sofort erkannte und freundlich begrüßte.
"Oh, Herr Maeglin. Ihr seit auch hier?"