Elronds Haus

das Eingangsposting lautete :

cf. Eingangshalle (Edoras/Rohan)

Nachdem Soana und Seremir von ihrer tagelangen Reise in Bruchtal angekommen waren, konnte Soana nicht anders als die Schönheit Imladris zu betrachten. Sie hatte zwar schon viel von Bruchtal gehört, doch gesehen hatte sie diese schöne Stadt noch nie - ein Fehler wie sie nun feststellen musste.
"Wow, Bruchtal ist echt viel schöner als ich mir es vorgestellt habe.", meinte Soana an Seremir gewandt und klopfte ihrer Stute dankend und lobend auf die Schulter.

Seremir ignorierte die gierigen Blicke der Männer und horchte auf Elrond, als dieser anfing zu sprechen. " Meine lieben Freunde! Seid Willkommen. Zwar hätte sich vermutlich jeder von uns, bessere Umstände seiner Anwesenheit gewünscht, aber es brechen schwere Zeiten für uns an. Ihr, Vertreter eines jeden Volkes von Mittelerde, seid hergerufen wurden, da es schlechte Nachrichten für uns alle gibt!" Nun stoppte er. " Der EINE Ring ist gefunden und hier her gebracht wurden!" Seremir tat überrascht.

Soana hörte Elrond aufmerksam zu, wurde aber stets von dem Mann mit dem goldblondenen Haar, welcher ihr direkt gegenüber saß, angelenkt. Er war so schön, wirkte aber doch so abweisend und kühl in seiner Art. Soana versuchte, einen Blickkontakt herzustellen, wurde aber enttäuscht, denn er tat nicht einmal so, als würde er sie bemerken. Die Prinzessin von Rohan seufzte leise und wandte ihren Blick wieder an den Elben, welcher gerade von den Gefahren des Einen Ringes sprach. Bald wütete eine Diskussion darüber, wer den Ring tragen würde. Wie närrisch!

Elrond redete noch eine Weile weiter, bis er von ein paar Leuten unterbrochen wurde und eine Diskussion begann, deren Ausgang ungewiss war. Warum musste man sich nur so wegen einem Ring streiten. Seremir seufzte und pfiff einmal kräftig durch ihre Finger. " ihr benehmt euch ja wie zänkische Weiber!" fing sie an, als ihr gehör geschenkt wurde.

Soana verdrehte gernervt die Augen, als die Diskussion noch immer andauerte. Wie viel Ausdauer hatten die Männer eigentlich? Die Prinzessin bedankte sich insgeheim bei Seremir, welche die Männer etwas beruhigte, in dem sie einen Pfiff ausstieß. Aber wie lange sie sich davon beeindrucken lassen würden, stand in den Sternen.
"Bei Eru! Was bringt es uns, wenn wir uns um die Fakten streiten? Wir müssen handeln, nur so können wir sicher sein, dass Mittelerde nicht untergehen kann...Und wer mich nach meiner Meinung fragen sollte! Mir ist es gleich, wer den Ring bekommt. Er muss fähig dazu sein, mehr nicht!"
Es war der Unbekannte, welcher sich in Rage sprach und Soana dadurch nur noch mehr den Verstand raubte.

Seremir musterte den Fremden kritisch und meinte dann " Was wisst ihr schon von den gefahren die außerhalb dieser Mauern lauern. Der Ring muss nach mordor gebracht und endgültig vernichtet werden. Mir scheint keiner der hier anwesend und sich gerade mit mir streitenden wäre dazu in der Lage. Schon gar kein Mann!" Sie sah zu Soana und lächelte. " Ich spreche im Namen aller Frauen, die ihr als nicht ebenbürtig betrachtet!"

Soana versuchte sich so gut, wie ihr es eben möglich war, auf den Ringrat zu konzentrieren. Innerlich sponn sie sich jedoch die unrealistischsten Szenarien zusammen. Vielleicht war der Fremde ja schon in einer glücklichen Bindung oder hatte allgemein kein Interesse an Soana. Immerhin hätte er sie ja schon angesehen, wenn dem nicht so wäre. Enttäuscht und mit angeknacksten Selbstbild verwarf sie schließlich jegliche Gedanken an den Fremden und wandte sich wohl oder übel dem Ringrat zu. Sie sah das Lächeln, welches Seremir ihr zuwarf und erwiderte dies.
"Genau! Auch die äußerlich schwächsten Frauen vermögen große Taten zu vollbringen!"

Seremirs Aufmerksamkeit hatte eine ganz andere Person. Ihr Bruder Boromir von Gondor. Sie hatte ihn so lange schon nicht mehr gesehen. Er traute ihr zwar nicht ganz, aber unterstützte sie und sagte für die Frauen aus, unter der bedinung dass wenn sie gingen, ihnen Gefährten zur seite stehen sollten. Sie war nicht ganz so zufrieden mit dem Vorschlag. Deshalb sah sie zu Soana.

Auch Soana war nicht wirklich zufrieden mit der Entscheidung, die beiden Frauen von mehreren Gefährten begleiten zu lassen. Aber nun gut! Hauptsache war ja, dass Seremir und Soana überhaupt mitkommen durften und nicht, wie schwache Hausfrauen auf die Kinder aufzupassen. Denn dafür hatten Soana, aber auch Seremir viel zu große Erfahrungen mit Waffen machen dürfen. Sie warf noch einen letzten Blick zu dem Fremden und stellte sich danach zu den Gefährten, wurde aber sichtlich überrascht, als genau jener sich ebenso den Reisenden anschloss. Soanas Magen drehte sich.

Zu Seremir Freude begleitete sie Boromir. So konnten sie vielleicht noch ein bisschen reden, über neues und altes. Immerhin waren Boromir und Faramir ja in Gondor und sie in isengard gewesen. Es warem zwei verschiedene Welten. Den Fremden beachtete sie nicht wirklich. Er war wie gesagt für sie Fremd, mehr nicht. Es nervte sie, das sie mit Männern auf die Reise gehen sollten. Also akzeptierten sie die Frauen im Kampf nicht, wenn sie alleine sind.

Soana sah, wie sich immer mehr Wesen Mittelerdes zur Gemeinschaft des Ringes zusammenfanden und diese Tatsache war ihr nicht wirklich geheuer. Sie hatte ja wirklich nichts dagegen, wenn sie ein paar Männer begleiten würden, doch aber nicht halb Mittelerde. Nun gut, sie konnte nun mal nichts an Elronds Entscheidung ändern, auch wenn sie dies nur zu gerne tun würde. Soana wandte sich an Seremir, sah dabei aber aus Versehen zu dem Fremden und merkte den Blick, welcher der Blonde ihr zuwarf. Er war kurz und flüchtig, aber zum ersten Mal hatte Soana den Eindruck, dass der Fremde sie bemerkt hatte.